Exakt 365 Tage nach unserer
Ankunft aus Bangkok wird es allerhöchste Zeit endlich mal wieder unsere
Trekkingrucksäcke zu packen und unsere Reise um die Welt fortzusetzen. Nachdem
Deutschland drei Wochen lang unter einer Rekord-Hitzewelle gelitten hat und der
Deutsche gerne über das Wetter jammert (egal ob zu warm, zu kalt, zu nass oder
zu sonnig) haben wir uns ein Land ausgesucht, indem man mit zu warmen Wetter
sicherlich keine Probleme hat, nämlich Island.
Hier also der erste Teil unseres
Reiseberichts aus dem Land des Eises, obwohl Land des Wassers treffender wäre:
Von Hamburg aus ging es mit dem
Flugzeug spät abends in die Hauptstadt Islands nach Reykjavik. Da die Insel am
nördlichen Polarkreis kratzt, dauert der Flug dorthin immerhin 3 1/2 Stunden
und wir kamen erst um 4 Uhr Nachts deutscher Zeit (wir sind Island im Sommer 2
Stunden voraus) auf unserem Campingplatz in Reykjavik an. Wir mussten uns
jedoch nicht nur auf die Zeit einstellen, sondern auch auf Temperaturen von 10°C
und Regen (ja das ist im Sommer auf Island normal).
Nachdem wir erst einmal
ausgeschlafen hatten schauten wir uns am ersten Tag die Hauptstadt, in welcher
38% der 320.000 Einwohner Islands leben, an. Nach einem ausgiebigen Spaziergang
durch die Innenstadt und einem Abstecher im Saga-Museum gönnten wir uns am
Abend einen Burger im Irish-Pub (Island ist extrem teuer) indem "zufälligerweise" das
Bundesligaauftacktspiel zwischen Bayern und Mönchengladbach übertragen wurde.
Am nächsten Morgen holten wir
zunächst unseren Mietwagen ab, mit welchem wir in den nächsten zwölf Tagen
einmal Island umrunden wollten. Zunächst ging es Richtung Norden, da wir uns
aufgrund der Wetterlage in den kommenden Tagen dazu entschlossen hatten, im
Uhrzeigersinn zu fahren. Unser erster Stop war Islands höchster Wasserfall
Glymur (198m hoch), welcher sich an der Spitze eines Fjords Hvalfjördur
befindet und gleich ein Volltreffer war. Der 5km lange Wanderweg zum Glymur
führte entlang eines grün leuchtenden, mit Moos und Gras bewachsenen Canyons.
Die Felsen stürzen hier rund 200 Meter tief senkrecht in die Tiefe und der
"Wanderweg" war durchaus anspruchsvoll und nichts für schwache Nerven
(besonders wenn die Freundin immer bis ganz an den Rand der Klippe gehen muss).
Während des gesamten Weges wird man mit außergewöhnlichen Ausblicken belohnt
und die Harten (zu denen wir natürlich zählten), konnten oberhalb des
Wasserfalls den eiskalten Fluss queren und auf der anderen Seite des Canyons
den Rückweg antreten. Anschließend sind wir die Halbinsel
"Snaefellsnes" im Westen abgefahren. Aufgrund des eher bescheidenen
Wetters waren die "Nature Highlights" dann jedoch weniger reizvoll
als erwartet.
Am nächsten Tag sollte sich die
Lage laut Wetterbericht bessern, was sich jedoch bis zum Mittag nicht
bestätigte (es blieb bei gelegentlichen Regen und Temperaturen unter 10°C).
Somit machten wir zunächst viele Kilometer gut und wurden gegen Abend mit
unseren ersten Sonnenstrahlen im netten Fischerdörfchen Hofsos im Norden des
Landes belohnt. Da es in Island ein Überangebot an Thermalquellen gibt, steht
in fast jedem kleinen Dorf ein Schwimmbad mit einem heißen Pool. In Hofsos
liegt ein solches Schwimmbad besonders schön am Rande eines Kliffs und man hat
einen königlichen Blick auf den Fjord "Skagafjördur".
Am nächsten Tag verließen wir
Hofsos in Richtung Norden und fuhren entlang der Küstenstraße bis wir am Ende
des Fjords Eyjafjördur angekommen sind. Dort befindet sich die zweitgrößte
Stadt des Landes, Akureyri (18.000 Einwohner). Diese "Metropole"
nutzten wir für einen kleinen Spaziergang und eine Brotzeit, bevor es weiter
auf der Ringsstraße (Straße Nr. 1 die einmal um Island geht) Richtung Osten
ging. Nur wenige Meter von der Ringstraße entfernt, befindet sich der hufeisenförmige
Wasserfall Godafoss (Foss=Wasserfall). Folgt man den Flusslauf für 45 min. auf
einer Schotterpiste, gelangt man zu einem weiteren Wasserfall (Aldeyjarfoss).
Beide Fälle waren sehr beeindruckend und auch der Fluss war besonders. Dieser
wird nämlich aus zwei verschieden Flüssen gespeist, welche eine
unterschiedliche Farbe haben und für mehrere Kilometer nebeneinander herlaufen
bevor sie sich vermischen (ähnlich wie beim Zusammenfluss von Rio Negro und
Amazonas in Brasilien). Da in Island zu dieser Jahreszeit die Sonne erst gegen
22 Uhr unter geht, hat man den Vorteil, dass der Tag länger wird und man auch
noch gegen Abend das Sonnenlicht nutzen kann. Somit konnten wir trotz unserer
späten Ankunft beim See Myvatn noch zwei kleine Wanderwege gehen. Der erste Weg
führte uns durch ein Gebiet von sogenannten Pseudokratern, welche durch
Wasserdampfexplosionen entstanden sind, als geschmolzene Lava über das
Feuchtgebiet geflossen ist. Die zweite Strecke führte uns durch bizarre
Lavaformationen entlang eines Sees und durch einen der wenigen kleinen Wälder
Islands. Erschöpft aber glücklich sind wir am späten Abend auf dem Campingplatz
in Reykjahlid angekommen, welcher zwar etwas teuer war (20€) aber dafür
wunderschön am Myvatn lag.
Die folgende Nacht war kalt (5°C)
und kurz, da wir für 8 Uhr am nächsten Morgen einen Bus gebucht hatten, der uns
in das aktive Vulkangebiet rund um den Berg Krafla brachte. Zunächst führte uns
der Weg entlang der Caldera eines Explosions-Kraters in dessen Mitte sich ein
leuchtender Vulkansee befindet. Anschließend ging es in ein Gebiet mit
Thermalquellen und noch immer dampfenden Lavafeldern, welche von der letzten
Eruption 1984 stammen. Entlang des erkalteten Lavaflusses von den Feuern
zwischen 1725-1729 ging es zurück Richtung Campingplatz.
Nachdem wir am nächsten Tag den
morgendlichen Regenschauer ausgesessen hatten, fuhren wir gemeinsam mit zwei
Mädels aus Heidenheim zu den Lavafelsen von Dimmuborgir. Das Highlight dieser skurrilen
Lavaformationen bildete die höhlenähnliche "Kirkja" (Kirche).
Anschließend ging es weiter zum geoaktiven Gebiet von Hverir. Dieses besteht
aus brodelnden Schlammlöchern, Hügeln aus denen Wasserdampf zischt und ein
alles übertönender Schwefelgestank. Da ich mir vor zwei Tagen eine böse
Erkältung eingefangen hatte, blieb mir glücklicherweise Letzterer erspart.
Unser nächster Halt war mal wieder ein Wasserfall und der aufmerksame Leser
merkt spätestens jetzt, dass es davon wohl ein paar in Island zu sehen gibt
(und es kommen noch mehr). Und wer nun denkt, dass diese nach unserer Weltreise
und den ersten Tagen in Island irgendwann mal langweilig werden, muss ich
leider enttäuschen. Und schon gar nicht wenn es sich um den gewaltigen
Dettifoss handelt. Hier stürzen unglaubliche 193 Kubikmeter (das entspricht
1379 Badewannen!!) braun-milchige Wassermassen in der Sekunde 44 Meter in die
Tiefe, was ihn zum wasserreichsten Fall in Europa macht. Nur wenige Meter
Flussaufwärts befindet sich der Selfoss, welcher zwar nur 11 Meter hoch, aber
trotzdem schön anzuschauen ist.
Wie es weiter geht erfahrt ihr in
Kürze im zweiten Teil unseres Islandberichtes...
Exactly 365 days after our arrival from Bangkok
it’s time for another journey. And this time we are heading for the cold
Iceland.
Here is the first part of the travel report
from the land of ice although land of water would be more applicable:
From Hamburg we took a late flight to the capital
city of Iceland to Reykjavik. Finally we arrived at 4 am our campsite and we
had to deal with temperatures around 10°C and rain. After a long sleep we had a
look on the capital city were 38% of the 320.000 inhabitants of Iceland live. The
next morning we fetched up our rented car which we hired for twelve days to
drive once via the ring road around the country. Our first stop near Reykjavik
was the 198m high waterfall Glymur (which is the highest in Iceland). The
walking path along a deep and narrow canyon, as well as the waterfall itself
were just stunning. There were lots of great views into the 200m deep, green
canyon and Imke always had do go to the edge. We drove further along the peninsula
called “Snaefellsnes” in the west, but due to the bad weather there was not
much to see.
Since the weather hasn’t changed the next day,
we kept on driving to the north until we reached the nice fishing village
Hofsos. Fortunately, there the weather was better and we enjoyed the very nice
view of the fjord "Skagafjördur", while sitting in the whirlpool of
the local swimming bath.
The next day we passed the second biggest “city”
Akureyri (18.000 inhabitants) and used it for a little walk before we drove
back on the ring road to the east. Only a few meters of the ring road the horseshoe-shaped
Godafoss is located. If you drive about 45min. over gravel road upstream you
will reach another waterfall called Aldeyjarfoss. Both were nice to watch and
on the way you can see two rivers with different colors flowing side by side
for a couple of kilometers before they mix.
Our next stop was the region around the lake
Myvatn which is famous for its volcanic activity. First we viewed a number of pseudo
crater which were formed of water steam explosions. Another short walk lead us
threw bizarre lava formations near a little lake which is covered by trees
(which are very rare in Iceland). The following night was cold (5°C) and short
because a bus took us at 8am to the volcanic area named “Krafla”. From there we
walked round an explosion cater and threw steaming lava fields from an eruption
in 1984 before we hiked four hours along the solidified flow of lava back to
our campsite.
After the daily shower of rain the next
morning, we drove together with two girls from Germany to the lava fields of “Dimmuborgir”
and to the active geothermal area of Hverir where a bad sulphuric smell is in
the air. Our next stop was once again a waterfall, however not just any but the
tremendous Dettifoss. Here every second 193 cubic meter (which conforms 1379 bath tubs) of dark water tumble 44m into the
deep which makes it the most water-rich waterfall in Europe. Only a couple of
meters upstream there is the Selfoss which is nice to watch as well.
What's next you will see shortly in the second
part of our Iceland report…
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Ankunft in der Nacht bei 10°C und Regen - arrival at night by 10°C and rain |
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Rekjavik |
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was für ein schönes Rathaus!? - what a nice townhall!? |
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3D-Relief von Island
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was für eine schöne Kirche!? - what a nice church...NOT! |
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Wanderweg zum Glymur - walking path to Glymur |
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Gatklettur |
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Kirkjufell Mountain |
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Tempolimit 90km/h und 8,5°C am Nachmittag!
speed limit 90km/h and 8,5°C at afternoon! |
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war mal weiß... - used to be white... |
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Hofsos |
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Hofsos Hafen - Hofsos harbour |
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nette Aussicht! - nice view! |
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Sonnenuntergang nach 22 Uhr - sunset after 10pm |
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Sommerzeit in... - summertime in... |
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...Akureyri |
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Godafoss |
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zwei Flüsse in einem - two river in one |
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Schotterpiste - gravel road |
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Aldeyjarfoss |
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wer's braucht;-) - who needs it;-) |
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Pseudokrater |
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Campingplatz am Myvatn-See - camsite at lake Myvatn |
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Explosions-Krater - explotion-crater |
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Vulkangebiet Krafla |
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Vulkanfeld - vulcanic field |
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Krater von 1984 - crater of 1984 |
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Lavatunnel - tunnel of lava |
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Dimmuborgir |
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Kirkja |
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Geothermalgebiet Hverir - geothermal area of Hverir |
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Dettifoss |
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Selfoss |