Mit Split hatten wir den südlichsten Punkt der Reise
erreicht und kehrten tags drauf zurück Richtung Norden. Unser erster Stopp war
der Nationalpark Paklenica, welcher bei Kletterern und Winnetou-Fans (große
Teile der Filme wurden hier und an den Plitwitzer Seen gedreht) aus aller Welt
beliebt ist. Grund dafür sind die beiden riesigen Schluchten, welche das
Velebit-Bergmassiv regelrecht durchschneiden und mehrere hundert Meter hohe
Felswände zurücklassen. Noch dazu kommt, dass der Nationalpark direkt an der
Küste liegt und eine Abkühlung im Meer somit nie weit entfernt ist. Wir
verbrachten die nächsten drei Tage damit uns die Felswände hochzuhangeln und
den Nationalpark zu Fuß zu erkunden. Eine dieser Wanderungen führte uns zu
einer beeindruckenden Tropfsteinhöhle, der Manita Pec. Mit ihren bis zu 50 m
hohen kathedralartigen Räumen und den unzähligen Stalaktiten und Stalagmiten
kann man nur über dieses Naturphänomen staunen. Egal ob es draußen im Winter
bis zu -20 Grad hat oder das Thermometer im Sommer auf 40 Grad steigt, in der
Höhle hat es das ganze Jahr über konstante 10 Grad, was ihr auch ihren Spitznamen
„Verrückte Höhle“ ein borgte. Das ist auch der Grund warum die Höhle nur drei
Stunden am Tag für Besucher offen ist. Innerhalb dieser Zeit steigt nämlich die
Temperatur der Höhle durch die Körperwärme der Besucher und die Wärme der
Beleuchtung um bis zu zwei Grad, was wiederum die Existenz einer nur hier
vorkommenden Spinnenart gefährdet, da diese nur bis zu 13 Grad überlebensfähig
ist.
Von Paklenica aus ging es direkt weiter in das Landesinnere
zu den bekannten Plitwitzer Seen. Wir haben von den Erfahrungen aus dem Krka
Nationalpark gelernt und sind diesmal noch vor Öffnung des Parks um 7:00 Uhr am
Eingang gestanden. Dies war trotz des wenigen Schlafs auf jeden Fall die
richtige Entscheidung, denn als eine der ersten Besucher konnten wir den
Nationalpark in aller Ruhe genießen. Nach einer mehrstündigen Wanderung durch
diese faszinierende Landschaft verließen wir gegen Mittag den Park und amüsierten
uns über die hunderte Meter lange Warteschlange an der Kasse. Noch am gleichen
Tag ging es weiter zu unserem letzten Reiseziel nach Slowenien.
Am Rande des bekannten Triglav Nationalparks liegt die
kleine Gemeinde Bled mit ihrem gleichnamigen See. Bled ist nicht nur wegen
seiner, hoch über den See liegenden, Burg, sondern auch wegen der malerisch
gelegenen Inselkirche und den am Horizont aufragenden Julischen Alpen ein sehr
beliebtes Reiseziel. Bei strahlendem Sonnenschein umrundeten wir den
glitzernden See, genossen das Panorama von einem Aussichtspunkt aus und aßen am
Abend lecker an der Uferpromenade zu Abend.
Noch in der Nacht fuhren wir weiter in den Nationalpark an
den Bohinj See, an wessen Ufer wir die Nacht verbringen wollten. Leider war der
einzige Campingplatz an diesem abgelegenen Ort komplett ausgebucht und wir
mussten in der Dunkelheit einen Stellplatz für unseren Bus finden. Als wir
diesen schließlich in einem Waldweg fanden, dachten wir zunächst eine erholsame
Nacht verbringen zu können. Diesen Gedanken mussten wir allerdings verwerfen
als uns ein Parkranger früh morgens aus dem Schlaf riss und energisch an der
Tür klopfte. Wir wussten natürlich, dass wir in Slowenien nicht „wild“ campen
durften. Nachdem wir dem Ranger jedoch erklärten, dass der Campingplatz voll
war und wir erst spät abends ankamen, erhielten wir anstatt der üblichen 200 €
Strafe „nur“ einen Strafzettel wegen falsch parken in Höhe von 50 €. Trotz dem
der letzte Tag alles andere als gut begann, ließen wir uns die Wanderung zum Wasserfall
Slavica nicht verderben und sprangen vor der Heimfahrt noch einmal in den
glasklaren Bergsee.
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Plitwitzer Seen |
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Slowenien |
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Burg von Bled |
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Inselkirche von Bled |
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Triglav Nationalpark |
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Wasserfall Slavica |
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Bohinj See |