Nach 7 1/2 Jahren Probezeit heirateten wir schließlich in
Tracht am 16.06.2016 in München. Die standesamtliche Trauung fand im kleinen
Kreis der Familie in der Mandlstraße in Schwabing statt. Knappe zwei Monate
später folgte die große Feier "in Weiß" im Ratzeburger Ruderclub im
hohen Norden. Mit 85 Gästen feierten wir ein rauschendes Fest und hatten einen
wundervollen Tag, an den wir uns noch lange mit Freude zurück erinnern werden.
Direkt im Anschluss ging es auf Hochzeitsreise und wer uns
kennt weiß, dass diese nicht am Strand einer karibischen Insel stattfand. Vielmehr packten wir unseren Bus voll mit Sport- und Campingequipment und
machten uns auf dem Weg in wärmere Gefilde. Unser erster Stopp war der
nordöstlichste Zipfel der kroatischen Halbinsel Istrien. Dort ging es dann auch
gleich am ersten Tag sportlich los und wir fuhren eine anstrengende
Mountainbike Strecke (52km, 1020 Höhenmeter) durch den Nationalpark Ucka. Auf
dem Gipfel durchquerten wir das höchstgelegene Dorf Istriens und belohnten uns
beim Bauern mit einem Ziegenkäse (selten hat ein Käse so gut geschmeckt wie
dieser).
Von Lovran aus schlenderten wir am nächsten Tag
verdientermaßen die bekannte Uferpromenade, der Lungomare, entlang Richtung
Opatija. Dort fallen einem vor allem die unzähligen riesigen Villen auf, welche
sich die österreichische Oberschicht zur Zeit der k.u.k.-Monarchie als
Feriendomizile erbaut hatten. Einige der Anwesen sind über die Zeit völlig
verfallen während andere mittlerweile aufwenden renoviert wurden und nun Spitzenklasse
Hotels beherbergen. In einer der unzähligen Buchten verbrachten wir dann auch
unseren ersten Tag im und am glasklaren Meer.
Unser nächster Halt war die Insel Rab mit ihrer
gleichnamigen Hauptstadt, welche bekannt für ihre Altstadt mit unzähligen kleinen
Gassen und den vier Kirchtürmen am Rande der Stadtmauer ist. Da wir jedoch erst recht spät mit der Fähre ankamen, war der
Campingplatz schon komplett voll und wir "mussten" die erste Nacht
wild campen. Da wir mittlerweile recht gut ausgestattet sind (inkl.
Solarkoffer, Kühlbox, Vorzelt usw.) störte uns das weniger und wir stellten uns
an einem schönen Platz direkt an's Meer und hatten dort, im Gegensatz zum
Campingplatz, unsere Ruhe. Ausgeruht starteten wir den nächsten Tag mit einer
Fahrradtour nach Rab Stadt, fuhren im Anschluss die Küste entlang und ließen
den Abend an einen der wenigen Sandstrände (Kroatiens Küsten bestehen in der
Regel aus Fels oder Kiess) ausklingen.
Wieder zurück auf dem Festland ging es, nach einem kleinen
Zwischenstopp in Zadar (nicht zu Unrecht der Gewinner des besten europäischen
Reiseziels für das Jahr 2016), weiter nach Vodice, wo wir unseren Bekannten
Jozip besuchten, welcher gerade selbst mit seiner Familie in seinem Heimatland
Urlaub machte. Trotz unserer Bitte keine Umstände zu machen, wurde für uns das
Kinderzimmer geräumt und wir durften die nächsten Nächte in einem
"richtigen" Bett schlafen. Nur 30 min. von Vodice entfernt liegt der
Krka Nationalpark, welchen wir tags drauf erkundeten. Der Nationalpark ist, wie
die Plitwitzer Seen, bekannt für seine vielen Wasserfälle welche Kaskadenartig
über mehrere Terrassen in die Tiefe stürzen, sowie für sein glasklares,
türkisfarbenes Wasser. In beiden Nationalparks sind die Wasserfälle ein
Karstphänomen bei dem sich Kalziumkarbonat über Jahrhunderte abgelagert hat und
zu natürlichen Barrieren führte, welche wiederum der Ursprung für die
Wasserfälle sind. Auf einer Länge von 800m stürzt der bekannteste von Ihnen,
der Skradinski Buk, über 17 Stufen beinahe 46m in die Tiefe. Ein wahrlich
beeindruckendes Schauspiel, zumal man in den darunter liegenden Becken auch
noch baden kann. Leider führt letzteres dazu, dass neben den üblichen
ausländischen Touristen auch noch Heerscharen von Einheimischen (besonders an einem
Feiertag!) den Krka Nationalpark belagern und es uns bei solchen Menschenmassen
recht schwer viel, die Natur zu genießen.
Nach einem weiteren Tag am Strand mit den Kindern, ging es
für uns weiter an die Hafenstadt Trogir. Diese wirklich bezaubernde Stadt hat
nur ein klitzekleines Problem. Sie liegt auf einer Insel und ist mit nur einer
genauso klitzekleinen Brücke mit dem Festland verbunden. Im August führt dies in
Kombination mit den Massen an Urlaubern zu stundenlangen Staus, wenn man auf
die Insel fährt oder diese verlassen möchte. Dies merkten wir gleich am
nächsten Tag, als wir einen Ausflug ins nahegelegene Split unternahmen. So
wurden aus den 45 min. Autofahrt schnell mal zwei Stunden und wir waren froh,
endlich angekommen zu sein. Nachdem wir nach zwei Routen in der brütenden
Mittagssonne festgestellt haben, dass es vielleicht doch etwas warm zum
klettern ist (knapp unter 40 Grad), kühlten wir uns mit einem Sprung ins Meer
ab, bevor wir uns in die labyrinthartiges Gassen des Diokletianpalast (welcher
gleichzeitig die Altstadt von Split darstellt) wagten. Vom luftigen Glockenturm der Kathedrale (nichts für Leute mit Höhenangst!) hat man einen wunderbaren
Blick über die Dächer des, zu römischer Zeit erbauten, Palastes.
Zurück in Trogir buchten wir für den nächsten Tag einen
Tauchgang um auch die Unterwasserwelt Kroatiens kennen zu lernen. Nachdem schon
wieder zwei Jahre seit unserem letzten Tauchgang auf Gran Canaria vergangen
sind, machten wir zunächst einen "Auffrischungs-Dive" bevor es am
Nachmittag mit dem Boot raus zu einer der vielen Inseln ging.
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