Montag, 25. Juni 2012

Letzte Kaiserstadt Hue

Nach 18 Stunden Fahrt, zwei Mal Bus wechseln, einer Reifenpanne und vier Stunden Verspätung sind wir schließlich in Hue, der letzten Kaiserstadt Vietnams, angekommen. Im Gegensatz zu Hanoi ist Hue eine ruhige Stadt mit verhältnismäßig wenig Verkehr. Hinzu kommt, dass sie am Hương Giang (Parfümfluss) liegt und dadurch erstaunlich grün ist. Der wahre Grund warum wir hier einen Zwischenstop einlegten, waren jedoch die zahlreichen Tempel und Kaisergräber sowie die besondere geschichtliche Bedeutung dieser Stadt. Zwischen 1802 und 1945 herrschten hier insgesamt 13 Kaiser, welche im Kaiserpalast der verbotenen Stadt residierten.  Der größte Teil der verbotenen Stadt wurde 1947 durch die Franzosen und während des Vietnamkrieges von den Vietcong zerstört, wurde und wird jedoch bis zum heutigen Tag aufwendig restauriert und wiederhergestellt. Die weitläufige Anlage ist von einem Wassergraben sowie von einer dicken Mauer umgeben und beherbergt zahlreiche eindrucksvolle Gebäude welche wir uns am ersten Abend anschauten.
Da Hue an der Grenze zwischen Nord- und Südvietnam liegt, war sie zur Zeit des Bürger- und des späteren Vietnamkrieges eine strategisch wichtige Stadt und Schauplatz heftigster Kämpfe und Zerstörung. Es gibt hier sogar eine Tour, bei der man die alten Kriegsschauplätze, die Demarkationslinie und ein Teil des gigantischen unterirdischen Tunnelsystems besichtigen kann (aus zeitlichen Gründen konnten wir diese leider nicht mehr machen).
Stattdessen unternahmen wir am zweiten Tag mit dem Drachenboot eine Fahrt entlang des Hương Giang und hielten an verschiedenen Tempeln und einer Pagoda. Die Monarchen beschäftigten sich schon zu lebzeiten eingängig mit ihrer letzten Ruhestätte und ließen sich prunkvolle Grabstätten errichten. Die meisten dieser Tempel sind nicht nur architektonisch nett anzuschauen sondern liegen auch häufig an landschaflich schönen Orten.
Nach diesen zwei Tagen voller Kultur geht es für uns weiter in die Schneiderstadt Hoi An.

After a 18 hours drive, two times changing buses, one flat tire and a delay of four hours we finally reached the last imperial city, Hue. In contrast to Hanoi, Hue is a small city with less traffic and because it is located at the Hương Giang river you find lots of green areas. But the reason why most tourists visit Hue (same as we) are the many temples and imperial tombs as well as the historical importance of the city.
Between 1802 and 1945 there ruled 13 different imperators which resided in the imperial palace inside the forbidden city. The biggest part of the forbidden city was destroyed by the Frenchmen in 1947 and later during the vietnam war by the Vietcong. The huge area is surrounded by a water ditch and thick stone walls and inside you can find lots of impressive buildings which we visited at the first evening.
Because Hue is located at the border of north and south vietnam there were lots of  battles and ruination during the civil and the vietnam war.
At the second day we did a tour with the dragon boat along the Hương Giang and stopped at several tombs and at one pagoda. The Tombs of the imperators are very pompous and have a beautiful landscape surrounding them.
After these two days full of culture we keep on going to the tailor city Hoi An.

Hue


Kaiserstadt - imperial city








kaiserliche Wache - imperial guard






Drachenboot - dragon boat



garden house

Thien Mu Pagoda






Minh Mang Tomb







Khai Dinh Tomb






Donnerstag, 21. Juni 2012

Ha Long Bay

Unser nächster Ausflug von Hanoi aus brachte uns für drei Tage in die sagenumwogene Halong-Bucht. Der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, der mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land zog und diese vom Meer überflutet wurden, als der Drache ins Wasser tauchte. Nach den Iguazu-Wasserfällen in Südamerika ist dies schon das zweite Naturphänomen unserer Reise, welches auf der Liste der "sieben neuen Naturweltwunder" zu finden ist. Die Kehrseite einer solchen Auszeichnung ist natürlich der dadurch entstehende Tourismusboom und die damit verbundene Umweltbelastung. Schon seit dem die Unesco 1994 die Halong-Buch zum Weltnaturerbe ernannt hatte, stieg die Zahl der Touristen stetig und liegt heute bei über 1 Mio. Besuchern pro Jahr. So ist man bei der Ankunft im Hafen Bay Chay erst einmal geschockt von den hunderten Ausflugsbooten, welche im Hafenbecken vor Anker liegen.
Auf unserer Dschunke (wie die traditionellen, chinesischen Segelboote genannt werden) waren wir zunächt eine Gruppe von 22 Leuten, unter denen wir unter anderen ein nettes kanadisches Pärchen (Joe & Louis) kennen lernten. Am ersten Tag ging es durch ein Labyrinth aus 1969 Kalksteinfelsen und Inseln zur riesigen, kapellenartigen Surprising Cave. Anschließend drehten wir eine Runde mit dem Kajak, wobei das auf Grund der zahlreichen Schiffe weniger attraktiv war als es vielleicht klingt.
Die erste Nacht verbrachten wir, umgeben von steil aufragenden Kalksteinfelsen, auf unserer Dschunke. Mussten wir uns noch am ersten Tag die Bucht mit unzähligen Tagesbooten teilen wurde es am zweiten Tag deutlich ruhiger und somit auch schöner. Am Morgen legten wir an der Cat Ba Island an und fuhren mit dem Rad, entlang dichten Regenwalds, zu einem kleinen Dorf. Nach einer kurzen Wanderung (mit vielen schönen Spinnen) ging es zurück auf's Boot und weiter auf eine einsame Insel, auf der wir unsere zweite Nacht verbringen sollten. Die Bugalow-Anlage war wirklich toll und der Blick von unserer Hütte einfach einmalig. Zusammen mit Joe und Louis genossen wir ein Glas Wein und hatten einen lustigen Abend bis es um den Punkt ging, ob wir die Klimaanlage gebucht hätten. Natürlich hatten wir diese gebucht (da man ohne, bei dieser Hitze, fast nicht schlafen kann) aber unser Tour-Betreiber war da anderer Meinung. Nach zwei Stunden heftiger Diskussion bekamen wir ebenso wie Joe & Louis schließlich die Fernbedienung der Klimaanlage ohne die 15$(!) extra zahlen zu müssen. Mit diesem etwas betrübten letzten Eindruck ging es am nächsten Tag zurück nach Hanoi.
Langsam müssen wir uns auf den Weg Richtung Süden machen, da unser Visum für Vietnam nur einen Monat gültig ist...

Our next trip from Hanoi brought us to the myth-enshrouded Halong Bay. After the Iguazu-Waterfalls in South America this is the second nature phenomena on our journey which you can find on the list of the new seven nature wonders of the world. The reverse of the medal is the boom of the tourism and all its negative effects like the environmental pollution. So you are first of all shocked when you arrive at the harbor of Bay Chay and see hundreds of boats in the dock.
On our junk (a traditional chinese sailing ship) we were at the beginning a group of 22 people where we met among others a nice canadian couple (Joe & Louis). On the first day we drove threw 1969 limestone islands to the huge chapel-like Surprising Cave. After this we did a kayak tour but because of the many ships around us it was less attractive than it probably sounds.
The first night we slept at our junk surrounded by steep towered limestone rocks. The second day was much nicer and quieter because there were less day-trip boats. We stopped at Cat Ba Island for a nice ride with the bike to local village. After a short walk we got back on our boat and drove to a lonely island where we stayed overnight. The bungalows right at the beach were great and the view was amazing. Joe and Louis were so kindly to share their wine with us and we had a funny evening until it came to the point if we booked the air-con for our rooms. After two hours of hard discussion we finally got the remote for the AC without paying the 15$(!) extra. With this somehow sadly ending we drove the next day back to Hanoi.
Slowly we have to get to the south of Vietnam because our visa is just valid for four weeks...

Ha Long Bay

traditionelle Dschunke - traditional junk





Surprising Cave




Kajak-Tour


dining room




our group






Radlausflug - bike tour




Fledermäuse - bats

Blick vom Strandbungalow - view from the beach house

Joe & Louis from Canada



Frühlingsrollen selber machen - making spring rolls