Nach so viel Wasser hat es uns erst einmal wieder in trockenere Gebiete verschlagen. Nach ingesamt 26 Stunden Fahrt (von Foz do Iguazu mit dem Bus nach Sao Paulo und von dort mit dem Flugzeug nach Santiago de Chile) sind wir im trockenen Westen Südamerikas angekommen. Zwar regnet es in der Hauptstadt Chiles schon recht selten, doch wir wollten sicher gehen keine nassen Füße zu bekommen, und sind in die 1500km nördlich gelegene Atacama-Wüste geflogen. Und es gibt auf der Welt wirklich keinen besseren Ort wenn man dem Nass von oben aus dem Weg gehen will. Es gibt hier Wetterstationen, die in ihrer Geschichte noch keinen einzigen Tropfen Niederschlag gemessen haben, was diese Wueste zur trockensten auf der Erde macht. Diese Tatsache und die außergewöhnliche geologische Entstehungsgeschichte dieses Erdteils (durch Erdplattenverschiebungen wurde ein Teil des damaligen Urmeeres auf über 4000m Höhe empor gehoben, ohne dass die Wassermassen abfließen konnten, welches der Grund für die heutigen Salzwüsten ist) ließen diese einzigartige Landschaft entstehen, die jeder Erdkunde Interessierte einmal erleben sollte! Egal ob über 6000m hohe schneebedeckte Vulkane, aus Salzgestein bestehende Valleys, endlose Wüsten, fantastische Oasen, das mit 4320m höchste Geysirfeld der Welt oder den funkelnsten Sternenhimmel, den man von unserem blauen Planeten aus bewundern kann, hier gibt es eine Menge zu erleben!
In San Pedro de Atacama angekommen haben wir am Nachmittag eine Tour durch das marsähnliche Valle de la Luna gemacht und einen ersten Eindruck dieses vegetationsarmen Gebietes bekommen.
Am zweiten Tag haben wir erst einmal ausgeschlafen und uns am frühen Abend beim Sandboarden ausgetobt. Wie ihr schon seht beginnen die meisten Aktivitäten entweder am späten Nachmittag oder aber sehr früh am Morgen, da es in der Mittagssonne mit über 50 Grad schlichtweg zu heiß ist und die UV-Strahlung in dieser Höhe extrem hoch ist.
Am nächsten Morgen haben wir, von Vulkanen umringt und mit Blick auf eine der seltenen Lagunen, auf 4200 Metern gefrühstückt bevor es weiter zur Salzwüste "Salar de Atacama" ging.
Wie ein Tag in Südamerika auch ablaufen kann möchten wir euch exemplarisch anhand des dritten Tages beschreiben: an diesem Tag haben wir eine Klettertour inklusive Sandwiches und Obst gebucht. Am nächsten Morgen kam der Leiter dann erst mal eine halbe Stunde zu spät (was für südamerikanische Verhältnisse keine Verspätung ist) und fragte uns ob wir genügend Proviant dabei hätten. Als ich ihn daran erinnerte dass er gestern sagte es gäbe Sandwiches und Obst, gab er mir etwas Geld und meinte ich solle uns noch schnell etwas beim Laden um die Ecke kaufen. Schließlich saßen wir im Auto und mussten "nur" noch den Übersetzter und den Kletterführer abholen. Auf die Frage warum er denn nicht übersetzt (spricht sowohl englisch als auch spanisch) kam die Antwort: "I'm just the fucking driver" (ich denke das brauche ich nicht übersetzten:-)
Als der Übersetzter ins Auto stieg, erzählte er uns, dass er gestern auf einer krassen Party gewesen ist und einen leichten Kater hätte. Um diesen los zu werden zündete er sich erst einmal einen Joint an (es sollte nicht sein letzter für diesen Tag bleiben).
Zehn Minuten später stieg dann letztlich unser Kletterguide ins Auto. Sein äußeres Erscheinungsbild war so, wie man es sich von einem Menschen wünscht, dem man sein Leben anvertraut: zerrissenes T-Shirt, Irokesenschnitt und am ganzen Körper tätowiert, passt! Wie sich später an den leeren Dosen in seinem Kletterrucksack herausstellte trank er außerdem recht gern Bier. Er hatte aber vorgesorgt und neben den leeren Dosen auch noch vier volle dabei gehabt, welche er im laufe des Tages trank. Das klingt jetzt vielleicht etwas komisch aber der Trip war einfach richtig gut! Wir sind zu einem paradisisch grünen Valley inmitten der Wüste gefahren, welches von dem einzigen Fluss weit und breit geformt wurde. Die 20 Meter hohen Steilwände eigneten sich perfekt zum klettern und es war sicherlich der außergewöhnlichste Kletterspot an dem wir je waren.
In der folgenden Nacht mussten wir uns schon um 4:00 Uhr auf den Weg zu den Geysiren von Tatio machen, um die aktivste Zeit der brodelnden und dampfenden Hügel am frühen Morgen zu erwischen. Der Wasserdampf entsteht dadurch, dass kaltes Wasser aus den Bergen unter der Erde auf heiße Lava trifft und das Wasser somit zum kochen und sieden bringt. Aufgrund der Höhe brodelt das Wasser hier allerdings schon bei 84 anstatt der gewöhnlichen 100 Grad. Für ein Bad in den warmen Quellen war es uns an diesem Morgen etwas zu kalt, aber das werden wir sicherlich bei unserem nächsten Stop in der Salar de Uyuni (Bolivien) nachholen.
Drei unserer vier Abende in San Pedro de Atacama haben wir im Restaurant "Quitor" verbracht, in dem man für neun Euro ein ausgezeichnetes Drei-Gänge-Menü serviert bekommen hat. Nicht nur die unglaublich leckeren neuen Geschmacksrichtungen haben uns überzeugt, sondern vor allem auch der freundliche Service und die mit viel Liebe angerichteten Teller waren mit einem Sternerestaurant vergleichbar!
Nachtrag:
Nachdem es uns in San Pedro so gut gefallen hat haben wir hier auf dem Weg von Bolivien nach Santiago (hier geht am 06.02, unser Flieger nach Neusseland) nochmal einen zwei taegigen Stop eingelegt. Am ersten Tag haben wir uns Mountainbikes geliehen und sind zur "Laguna Cejar" gefahren. Das besondere an dieser Lagune ist, dass der Salzgehalt extrem hoch ist, sodass man problemlos an der Wasseroberflaeche treiben kann (aehnlich wie im Toten Meer). In der Nacht haben wir dann noch eine Sternentour gemacht. Es war wirklich sehr interessant und wir haben definitiv noch nie so viele Sterne gesehen wie hier in Atacama!
English summary:
After that much water we needed a drier region and we went on to Santiago de Chile in the west of southamerica. To be sure that we don't get wet we flew to the Atacama Dessert which is 1500 km north of Santiago. And there is really no better place to escape the rain. There a some weather stations in the desert which had never registered a single raindrop, what makes this area the dryest of the world. This fact and the unusual geoligic genesis are the reasons for these unique landscapes. No matter if you search over 6000m high snow-covered volcanos, valleys composed of halite, endless deserts, fantastic oases, the highest geyser-fields of the world or the best sparkling starry sky you can watch from our blue planet, here you can find a lot! Arrived in San Pedro de Atacama we did a trip to the mars-like "Valle de la Luna" in the afternoon.
On the second day we first alerted before we went sandboarding in the early evening. During noon you normaly can't do tours because it's over 50 degrees in the sun and emissions is very high.
The next morning we had breakfast at 4200m in front of a rare lagoon surrounded by volcanos. The day after we where climbing at a beautiful spot. The canyon was shaped by the only river in this area and was a real oasis. The following night was very short because we had to start our trip to the Geysers of Tatio at 4am as the most active time of the geysers is at the early morning. The steam origines thus cold water from the mountains meets hot lava under the ground and the water gets boiled.
For a bath in the hot springs it was a little bit too cold but we will catch this up on our next stop in the Salar de Uyuni (Bolivia).
The best Restaurant you can go in San Pedro is definitely "Quitor"! The food and the service is just amazing!
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Valle de la Muerte |
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Valle de la Luna |
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Tres Marias |
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Mirador del Coyote |
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Sandboarden |
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GoPro |
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kein Lift - no lift |
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Cliffhanger |
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Tour "Laguna Altiplanica" |
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Salar de Atacama |
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Kletterspot - climbing spot |
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Guide & Uebersetzer - Guide & Translater |
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"Geyser de Tatio" |
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lecker... - yammi... |
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...Essen... - ...food... |
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im Quitor - at Quitor |
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Bike-Tour |
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"Laguna Cejar" |
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floating |
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Salzkruste - crust of salt |
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Salzkruste |
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Milchstrasse - Milky Way |
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