Mit einem Inlandsflug geht es weiter in die, westlich von
Bogota gelegene, "zona cafetera", das Kaffeedreieck Kolumbiens.
Am Flughafen angekommen holt uns Tim, der Besitzer unseres
Hostels in Salento, ab. Don Eduardo, wie ihn die Kolumbianer nennen, ist gebürtiger
Engländer, hat seine Jugend in Australien verbracht und ist vor 15 Jahren auf
einer Reise irgendwie in Salento hängengeblieben (wie er selbst sagt) und wurde
Kaffeefarmer (was auf Reisen halt so üblicherweise geschieht!?).
Am Plantation House Hostel angekommen, starten wir gleich
die hauseigene Coffee Tour mit Tim und seinen zwei Hunden und lernen alles über
den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung der kleinen Bohnen, ohne welche die
meisten Menschen den Tag nicht beginnen könnten. Obwohl Kolumbien der weltweit
viertgrößte Produzent ist, gibt es hier nur selten guten Kaffee zu finden, da
der größte Teil exportiert wird.
Das kleine Nest Salento liegt inmitten von, mit saftig
grünem Nebelwald bedeckten, Bergen. Nicolas und Carlos haben es sich zur Aufgabe gemacht diese
ursprüngliche Flora und Fauna zu schützen und betreiben ein, am Ortsrand
gelegenes, Naturreservat. Auf der 2 1/2 stündigen Nature Reserve Tour lernen
wir einiges über das Zusammenspiel der einzelnen Pflanzen und die Auswirkungen
der ausgedehnten Viehzucht in der Region. Zurück in Salento besteigen wir die
beiden Aussichtpunkte, von wo aus man einen guten Ausblick auf die Stadt und die
umliegende Umgebung hat. Da gerade Osterferien sind, gleicht der Aufstieg einer
Pilgerwanderung und das ganze Dorf wird von hunderten Einheimischen überlaufen.
Nichtsdestotrotz versprüht Salento mit seinen bunt bemalten Häusern, den keinen
Gassen und den einladenden Geschäften seinen Scharm.
Tags drauf geht es auf der Ladefläche eines Jeeps 1500
Höhenmeter hinauf in den dichten Nebelwald. Hinten drauf geschnallt sind unsere
Mountainbikes, mit welchen wir die Strecke gegen Ende der Tour hinunter fahren
sollten. Zuvor bestaunen wir aber noch die unberührte Landschaft mit seinen
tausenden Wachspalmen für welche diese Gegend berühmt ist und genießen den
Lunch zu zweit, da wir die einzigen sind, welche die Tour gebucht haben.
Im Gegensatz zu diesem nachhaltigen Palmenwald wird es die
Pflanzen (Palmen sind nämlich keine Bäume) im Valle de Cocora, der eigentlichen
Attraktion von Salento, in einigen Jahren nicht mehr geben. Grund ist die
ausgedehnte Viehzucht nach den Jahrzehnten des Kokain- und Marihuanaanbaus. Die
Felder wurden gerodet und die Tiere aßen die Palmensprösslinge. Die einzeln
stehenden Wachspalmen (mit bis zu 60m die höchsten Palmen auf der Erde) machen
die besondere Landschaft aus, führen aber auch dazu, dass sie für immer
verschwinden werden sobald die jetzigen abgestorben sind. Aber auch ohne die
Palmen ist die Landschaft wunderschön und auf jeden Fall eine Wanderung wert.
Wir begeben uns also am letzten Tag auf die fünfstündige Rundwanderung, welche
zunächst durch ausgedehnte Graslandschaft führt bevor es durch dichten
Regenwald und schließlich zurück durch das Palmenvalley zum Ausgangpunkt geht.
Wir sind begeistert endlich in der Natur zu sein und freuen uns schon auf die
Vier-Tages-Wanderung zur "Verlorenen Stadt".
With an inland flight, we continue to the west of Bogota to the "zona cafetera", Colombia's coffee-corner.Arrived at the airport, Tim, the owner of our hostel in Salento, picked us up. Don
Eduardo, as the Columbian call him, is a native Englishman, spent his
youth in Australia, and somehow hung in
Salento (as he says himself) fifteen years ago on a trip and became a coffeefarmer (what usually happens on a
trip!?).Arriving
at the Plantation House Hostel, we directly start the in-house coffee tour with Tim and
his two dogs and learn about the cultivation, harvesting and processing
of the small beans, without most people could not start the day. Although Colombia is the world's fourth-largest producer, it is rare to find good coffee here, as most of it is exported.The small hamlet Salento lies in the midst of mountains, covered with juicy green cloud forests. Nicolas
and Carlos have set themselves the task to protect this
original flora and fauna by creating the Kasaguadua Nature Reserve which is located on the outskirts of the village. On
the 2 1/2 hour tour, we learn about the interplay of the
individual plants and the effects of extensive cattle farming in the
region. Back in Salento we climb the two lookouts, from where you have a good view of the city and the surrounding area. As Easter holidays are just now, the whole village is overrun by hundreds of locals. Nevertheless with its colorful painted houses, its narrow alleys and its appealing shops, Salento has lots of charm.
The next day we are jumping on the truck bed of a jeep and driving 1500m up into the dense cloud forest. At the back of the truck are our mountain bikes, with which we should drive down the track towards the end of the tour. Before that we gaze in amazement at the untouched landscape with its thousands of
wax-palms for which this area is famous and enjoy the lunch in togetherness as we were the only ones who booked the tour.In
contrast to this sustainable palm forest, the plants (palm trees are no
trees!) in the Valle de Cocora, the actual attraction of Salento, will
no longer exist in a few years. The reason for this is the extensive livestock farming after the decades of cocaine and marijuana cultivation. The fields were cleared and the animals ate the palm shoots. The
solitary wax palm (with up to 60m the tallest palm trees on the earth)
make up the special landscape, but also lead them to disappear forever
as soon as the present ones have died. But even without the palm trees the landscape is beautiful and definitely worth a hike. On the last day we are hiking the five-hour round-trip, which first
leads us through extensive grassland before it goes through dense rainforest and
finally back through the palmsvalley to the starting point. We are thrilled to finally be in nature and look forward to the four-day hike to the "Lost City"
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