Im Anschluss an einen Inlandsflug nach und einer
Übernachtung in Cartagena, machen wir uns am nächsten Tag auf dem Weg nach
Santa Marta. Die kleine Stadt an der Karibikküste ist zwar selbst nicht
besonders sehenswert, dient allerdings den meisten Touristen – wie auch uns – als
Basis für diverse Ausflüge in die Umgebung.
Unser erstes Ziel ist die verlorene Stadt „Ciudad Perdida“,
welche man ausschließlich mit einer vier- bis sechstägigen Wanderung zu Fuß
erreichen kann. Da wir noch glauben gut in Form zu sein, entscheiden wir uns
die 48 Km in vier Tagen zu absolvieren. Die Strecke mag zunächst nicht
besonders lang klingen, aber die zu bewältigenden Höhenmeter, das schwül-heiße
Klima und der nicht immer einfache Weg machen es dann doch zu einer
Herausforderung. Gleich am ersten Tag bekommen wir einen Vorgeschmack was uns
die nächsten Tage erwartet. Nach dem Lunch geht es in der Mittagshitze bei 35°C
und 70% Luftfeuchtigkeit vier Stunden lang Bergauf Richtung Camp Nr. 1. Wir
schwitzen was unsere Poren hergeben und die erschöpften Gesichter der
entgegenkommenden Gruppen, welche den Trek bereits hinter sich haben, machen
uns etwas Angst. Der täglich einsetzende Regen am Nachmittag verwandelt den
Lehmboden schließlich in eine Rutschbahn und den letzten steil abfallenden Kilometer zu
unserem Camp überstehen die Wenigsten ohne Sturz (selbst die vierbeinigen Esel
tun sich hier sehr schwer). Umso glücklicher sind wir, endlich angekommen zu
sein. Wir waschen uns den Dreck im Fluss ab, duschen im Regen und gehen nach
dem Abendessen recht bald in unsere Betten um Kräfte für den morgigen Tag zu
tanken.
Nachdem die Luftfeuchtigkeit auch in der Nacht nicht
abnimmt, bleibt uns am nächsten Morgen um 5 Uhr nichts anderes übrig, als wieder
die nassen Klamotten vom Vortag anzuziehen. Nach den ersten Metern bergauf wird
die zunächst angetrocknete Kleidung schnell wieder mit unserem Schweiß
getränkt. Für uns steht jetzt schon fest, in diesen vier Tagen sollten wir so
viel schwitzen wie nie zuvor (ca. vier Liter pro Tag!). An diesem Tag müssen wir zudem noch mehrfach
den Fluss durchqueren und bekommen somit auch noch nasse Füße. Nach sieben Stunden durch
den dichten Regenwald der Sierra Nevada de Santa Marta kommen wir am Camp Nr. 2
an und gönnen uns auch hier eine Erfrischung im kühlen Bergfluss. Unser toller
Guide Gabriel, welcher auch gleichzeitig für uns kocht, erzählt uns am Abend
die Geschichte der Tayronas (die letzten Ureinwohner der verlorenen Stadt) und
erklärt, dass auch heute noch indigene Völker auf einfachste Art und Weise in
Verbundenheit mit der Natur in dieser Region leben.
Auch am nächsten Morgen startet unser Tag noch vor dem
Sonnenaufgang mit einem schnellen Frühstück und dem Genuss der nassen Klamotten
von Gestern. Doch die Strapazen der ersten beiden Tage sind schnell vergessen
und wir haben nur noch das eine Ziel vor Augen. Uns trennen schließlich nur
noch 1200 steile, von den Tayrona in den Fels geschlagene Treppenstufen von
der verlorenen Stadt. Die Ciudad Perdida ist neben Machu Picchu eine der
größten wiederentdeckten präkolumbischen Städte Südamerikas, wurde zwischen den
11. und 16. Jahrhundert errichtet und beheimatete zu seiner Hochzeit 2000 –
8000 Bewohner des Volkes Tayrona. Nachdem die Spanier die Seuche in dieses
Gebiet brachten, mussten die Ureinwohner flüchten und die Stadt geriet für lange
Zeit in Vergessenheit. Erst 1975 wurde die „verlorene Stadt“ durch Grabräuber
wiederentdeckt und geplündert und in den Folgejahren für den Marihuanaanbau
genutzt. Im Gegensatz zu Machu Picchu sind hier keine Überreste von Gebäuden
sondern nur noch etwa 200 ovale Terrassen, auf denen die Häuser einmal standen,
zu sehen. Dennoch ist die Stadt und ihre Geschichte sehr faszinierend und
beeindruckend. Nach einer zweistündigen Tour machen wir uns schließlich wieder
zurück auf den Weg in die Zivilisation. Nachdem ein Großteil unserer Gruppe
(inkl. Imke) in der letzten Nacht mit Magenproblemen zu kämpfen hat, wird der eh
schon beschwerliche Abstieg zu einem richtigen Kraftakt. Umso Glücklicher sind
Imke und ich als wir als erste wieder in „El Mamey“, den Startpunkt der Tour,
angekommen sind. Nun heißt es erst einmal Kräfte tanken und die gewonnenen
Eindrücke verarbeiten.
After a
domestic flight to Cartagena, we spend the next day on route to Santa Marta.
Although the small town on the Caribbean coast is not particularly worth
seeing, it serves most tourists - as well as us - as a base for various
excursions in the surrounding area.
Our first
destination is the lost city "Ciudad Perdida", which can be reached by
foot with a four to six-day walk. Since we still believe to be in good shape,
we decide to complete the 48 km in four days. The route may not sound very long
at first, but the altitude, the hot climate and the challenging path make it a
challenge. Right on the first day we get a pre-taste what we have to expect the
next days. After lunch, we head up to the Camp No. 1 at 35°C and 70% humidity
for about four hours. The daily rainfall in the afternoon transforms the clay
floor into a slide and the last steeply falling kilometers to our camp are hard
to manage without a slip. The happier we are to have finally arrived. We wash
of the dirt in the river, shower in the rain. After dinner we went in our beds
quite soon to fill up the battery for tomorrow.
As the
humidity does not diminish even at night, the next morning at 5 o'clock we have
no choice but to put on the wet clothes from the previous day. After the first
meters uphill, the clothes, which were dried up, are quickly soaked again with
our sweat. For us it is now already clear that we should sweat as much as never
before in these four days (about four liters per day!). On this day we also
have to cross the river several times and get wet feet. After seven hours
through the dense rainforest of the Sierra Nevada de Santa Marta, we arrive at
Camp No. 2 and treat ourselves to refreshment in the cool mountain stream. Our
great Guide Gabriel, who cooks for us at the same time, tells us the story of
the Tayronas (the last indigenous people of the lost city) in the evening and
explains that indigenous peoples are still live here in the simplest way with a
deep connection with nature.
Also the
next day starts before sunrise with a fast breakfast and the enjoyment of the
wet clothes of yesterday. But the hardships of the first two days are quickly
forgotten and we only have one goal in our mind. After all, only 1200 steep
staircases, struck in the rock by the Tayrona, separates us from the lost city.
Along with Machu Picchu, Ciudad Perdida is one of the largest re-discovered
pre-Columbian cities in South America. It was built between the 11th and 16th
centuries and was home to up to 2000 - 8000 inhabitants of the Tayrona people.
After the Spaniards brought the plague into this area, the aborigines had to
flee and the city was forgotten for a long time. It was only in 1975 that the
"lost city" was rediscovered and plundered by tomb robber and used in
the following years for marijuana cultivation. Unlike Machu Picchu, there are
no remains of buildings but only about 200 oval terraces on which the houses
once stood. Nevertheless, the city and its history is very fascinating and
impressive. After a two-hour tour, we are finally on our way back to
civilization. After a large part of our group (including Imke) has to deal with
stomach problems in the last night, the already desperate descent becomes a
real force act. The happier we are as Imke and I are the first to arrive
"El Mamey", the starting point of the tour. Now it is time to
recharge and to digest all the impressions.
Lost City Trek |
sweaty |
Tayrona Village |
Endlich Abkühlung! |
Ciudad Perdida |
Our Group |
Jungle Gym |
Gabriel - Our Guide |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen