Montag, 17. April 2017

Lost City Trek

Im Anschluss an einen Inlandsflug nach und einer Übernachtung in Cartagena, machen wir uns am nächsten Tag auf dem Weg nach Santa Marta. Die kleine Stadt an der Karibikküste ist zwar selbst nicht besonders sehenswert, dient allerdings den meisten Touristen – wie auch uns – als Basis für diverse Ausflüge in die Umgebung.
Unser erstes Ziel ist die verlorene Stadt „Ciudad Perdida“, welche man ausschließlich mit einer vier- bis sechstägigen Wanderung zu Fuß erreichen kann. Da wir noch glauben gut in Form zu sein, entscheiden wir uns die 48 Km in vier Tagen zu absolvieren. Die Strecke mag zunächst nicht besonders lang klingen, aber die zu bewältigenden Höhenmeter, das schwül-heiße Klima und der nicht immer einfache Weg machen es dann doch zu einer Herausforderung. Gleich am ersten Tag bekommen wir einen Vorgeschmack was uns die nächsten Tage erwartet. Nach dem Lunch geht es in der Mittagshitze bei 35°C und 70% Luftfeuchtigkeit vier Stunden lang Bergauf Richtung Camp Nr. 1. Wir schwitzen was unsere Poren hergeben und die erschöpften Gesichter der entgegenkommenden Gruppen, welche den Trek bereits hinter sich haben, machen uns etwas Angst. Der täglich einsetzende Regen am Nachmittag verwandelt den Lehmboden schließlich in eine Rutschbahn und den letzten steil abfallenden Kilometer zu unserem Camp überstehen die Wenigsten ohne Sturz (selbst die vierbeinigen Esel tun sich hier sehr schwer). Umso glücklicher sind wir, endlich angekommen zu sein. Wir waschen uns den Dreck im Fluss ab, duschen im Regen und gehen nach dem Abendessen recht bald in unsere Betten um Kräfte für den morgigen Tag zu tanken.
Nachdem die Luftfeuchtigkeit auch in der Nacht nicht abnimmt, bleibt uns am nächsten Morgen um 5 Uhr nichts anderes übrig, als wieder die nassen Klamotten vom Vortag anzuziehen. Nach den ersten Metern bergauf wird die zunächst angetrocknete Kleidung schnell wieder mit unserem Schweiß getränkt. Für uns steht jetzt schon fest, in diesen vier Tagen sollten wir so viel schwitzen wie nie zuvor (ca. vier Liter pro Tag!).  An diesem Tag müssen wir zudem noch mehrfach den Fluss durchqueren und bekommen somit auch noch nasse Füße. Nach sieben Stunden durch den dichten Regenwald der Sierra Nevada de Santa Marta kommen wir am Camp Nr. 2 an und gönnen uns auch hier eine Erfrischung im kühlen Bergfluss. Unser toller Guide Gabriel, welcher auch gleichzeitig für uns kocht, erzählt uns am Abend die Geschichte der Tayronas (die letzten Ureinwohner der verlorenen Stadt) und erklärt, dass auch heute noch indigene Völker auf einfachste Art und Weise in Verbundenheit mit der Natur in dieser Region leben.
Auch am nächsten Morgen startet unser Tag noch vor dem Sonnenaufgang mit einem schnellen Frühstück und dem Genuss der nassen Klamotten von Gestern. Doch die Strapazen der ersten beiden Tage sind schnell vergessen und wir haben nur noch das eine Ziel vor Augen. Uns trennen schließlich nur noch 1200 steile, von den Tayrona in den Fels geschlagene Treppenstufen von der verlorenen Stadt. Die Ciudad Perdida ist neben Machu Picchu eine der größten wiederentdeckten präkolumbischen Städte Südamerikas, wurde zwischen den 11. und 16. Jahrhundert errichtet und beheimatete zu seiner Hochzeit 2000 – 8000 Bewohner des Volkes Tayrona. Nachdem die Spanier die Seuche in dieses Gebiet brachten, mussten die Ureinwohner flüchten und die Stadt geriet für lange Zeit in Vergessenheit. Erst 1975 wurde die „verlorene Stadt“ durch Grabräuber wiederentdeckt und geplündert und in den Folgejahren für den Marihuanaanbau genutzt. Im Gegensatz zu Machu Picchu sind hier keine Überreste von Gebäuden sondern nur noch etwa 200 ovale Terrassen, auf denen die Häuser einmal standen, zu sehen. Dennoch ist die Stadt und ihre Geschichte sehr faszinierend und beeindruckend. Nach einer zweistündigen Tour machen wir uns schließlich wieder zurück auf den Weg in die Zivilisation. Nachdem ein Großteil unserer Gruppe (inkl. Imke) in der letzten Nacht mit Magenproblemen zu kämpfen hat, wird der eh schon beschwerliche Abstieg zu einem richtigen Kraftakt. Umso Glücklicher sind Imke und ich als wir als erste wieder in „El Mamey“, den Startpunkt der Tour, angekommen sind. Nun heißt es erst einmal Kräfte tanken und die gewonnenen Eindrücke verarbeiten.

After a domestic flight to Cartagena, we spend the next day on route to Santa Marta. Although the small town on the Caribbean coast is not particularly worth seeing, it serves most tourists - as well as us - as a base for various excursions in the surrounding area.
Our first destination is the lost city "Ciudad Perdida", which can be reached by foot with a four to six-day walk. Since we still believe to be in good shape, we decide to complete the 48 km in four days. The route may not sound very long at first, but the altitude, the hot climate and the challenging path make it a challenge. Right on the first day we get a pre-taste what we have to expect the next days. After lunch, we head up to the Camp No. 1 at 35°C and 70% humidity for about four hours. The daily rainfall in the afternoon transforms the clay floor into a slide and the last steeply falling kilometers to our camp are hard to manage without a slip. The happier we are to have finally arrived. We wash of the dirt in the river, shower in the rain. After dinner we went in our beds quite soon to fill up the battery for tomorrow.
As the humidity does not diminish even at night, the next morning at 5 o'clock we have no choice but to put on the wet clothes from the previous day. After the first meters uphill, the clothes, which were dried up, are quickly soaked again with our sweat. For us it is now already clear that we should sweat as much as never before in these four days (about four liters per day!). On this day we also have to cross the river several times and get wet feet. After seven hours through the dense rainforest of the Sierra Nevada de Santa Marta, we arrive at Camp No. 2 and treat ourselves to refreshment in the cool mountain stream. Our great Guide Gabriel, who cooks for us at the same time, tells us the story of the Tayronas (the last indigenous people of the lost city) in the evening and explains that indigenous peoples are still live here in the simplest way with a deep connection with nature.
Also the next day starts before sunrise with a fast breakfast and the enjoyment of the wet clothes of yesterday. But the hardships of the first two days are quickly forgotten and we only have one goal in our mind. After all, only 1200 steep staircases, struck in the rock by the Tayrona, separates us from the lost city. Along with Machu Picchu, Ciudad Perdida is one of the largest re-discovered pre-Columbian cities in South America. It was built between the 11th and 16th centuries and was home to up to 2000 - 8000 inhabitants of the Tayrona people. After the Spaniards brought the plague into this area, the aborigines had to flee and the city was forgotten for a long time. It was only in 1975 that the "lost city" was rediscovered and plundered by tomb robber and used in the following years for marijuana cultivation. Unlike Machu Picchu, there are no remains of buildings but only about 200 oval terraces on which the houses once stood. Nevertheless, the city and its history is very fascinating and impressive. After a two-hour tour, we are finally on our way back to civilization. After a large part of our group (including Imke) has to deal with stomach problems in the last night, the already desperate descent becomes a real force act. The happier we are as Imke and I are the first to arrive "El Mamey", the starting point of the tour. Now it is time to recharge and to digest all the impressions.

 
Santa Marta







Lost City Trek




sweaty











Tayrona Village




Endlich Abkühlung!







Ciudad Perdida
 










 




Our Group






Jungle Gym

Gabriel - Our Guide











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