Weiter ging es an der Küste entlang in unser viertes Reiseland
nach Montenegro. Gleich hinter der Grenze schneidet sich die Adria wie ein
Fjord eindrucksvoll in das Festland ein. Die dadurch entstandenen Buchten
zählen zu den schönsten Weltweit und erinnerten uns an die Landschaft am Comer
See in Italien. Leider konnten wir die vielen sehenswerten Städtchen entlang
der Buchten zunächst nicht besuchen, da
wir aufgrund der begrenzten Kapazitäten und den engen Gassen mit unserem Bus
schlichtweg keinen Parkplatz finden konnten. So änderten wir unsere Pläne und
standen am nächsten Morgen früh um 6 Uhr mit Korbinian auf um uns die zum
Weltkulturerbe ernannte Stadt Kotor anzuschauen. Die frühe Tageszeit hatte
neben dem geringen Besucheraufkommen auch den Vorteil, dass die Temperaturen
noch erträglich waren und wir den Aufstieg zur hoch aufragenden Burg (immerhin 1350
Stufen) ohne Sauerstoffzelt in Angriff nehmen konnten. Oben angekommen hat man
einen wunderbaren Blick auf Kotor und die gleichnamige Bucht.
Von der heißen Küste gibt es weiter in die kühleren Berge
des Durmitor Nationalparks. Neben den unzähligen Berggipfeln beheimatet der
Nationalpark mit über 1300m auch den tiefsten Canyon Europas, welchen ich im
Rahmen einer Rafting-Tour erkunden durfte. Leider war das (Wild-)wasser
ungefähr so spektakulär wie eine Schlauchbootfahrt auf der Isar, der klare
Bergfluss und die 150 Meter hohe Đurđevića-Tara-Brücke waren aber dennoch
sehenswert. Deutlich spannender und mit tollen Ausblicken gespickt war jedoch
der Klettersteig welchen wir am nächsten Tag, diesmal wieder zu dritt,
meisterten.
Den letzten Tag in Montenegro verbrachten wir am Skutarisee durch
den auch die Grenze nach Albanien verläuft. Im Nord-Westen geht der See
zunächst in ein weitläufiges Sumpfgebiet und dann später in den Crnojevica
Fluss über. Letzterer schlängelt sich in vielen Windungen durch die Landschaft
und macht an einer Stelle einen großen 180° Bogen. Dieses beeindruckende
Naturschauspiel erinnerte und stark an den Horseshoe Bend in Arizona und
faszinierte uns auch diesmal. Unser Campingplatz lag zudem idyllisch am Fluss
und es roch nach wilder Minze... was braucht es mehr?
An der Grenze zu Albanien war dann mal wieder Geduld
gefragt. Etwas was wir innerhalb der EU mit unseren offenen Grenzen gar nicht
mehr gewohnt sind. Auf der anderen Seite des Sees hatten wir einen wunderbaren
Campingplatz mit direktem Zugang zu selbigen. Doch leider sollte es die
nächsten 48 Stunden durchregnen, sodass wir von dem Stand wenig hatten. Es
regnete so heftig, dass nicht nur der Campingplatz unter Wasser stand sondern
auch die eh schon schlecht befahrbare Straße nach Koman. Die Straße endet in
Koman am Hafen und die einzige Möglichkeit hier weiter zu kommen ist die Fähre.
Diese hatten wir schon im Voraus gebucht, da das kleine Schiff nur ca. 13 Autos
transportieren kann und die Fahrt entlang des Drin nach Fierza zu den schönsten
Touren Europas gehört. Wüsste man nicht dass man in Albanien ist, würde man
denken einen norwegischen Fjord entlang zu fahren...nur das Plastik im Wasser
erinnert einen daran, dass man in einem Land unterwegs ist, dass mit dem recht
jungen Tourismus noch nicht so klar kommt.
Im Anschluss ging es in das nördlich gelegene Valbona-Tal.
Mit seinen steil aufragenden Gipfeln gilt diese Region als die Mutter des
Bergsteigens für den Balkan. Mittlerweile ist auch hier der Tourismus
angekommen und es entstehen, neben den kleinen Guest Houses, langsam die ersten
größeren Unterkünfte und ein wenig Infrastruktur. Es ist ein Paradies für
Wanderer und Bergsteiger. Leider sind die meisten Wanderungen lange Tagestouren
oder Mehrtagestouren. Da wir dies weder dem Kleinen noch und antun wollten,
entschieden wir uns für einen 3 1/2 stündigen Rundweg mit immerhin steilen 650
Hm (was mit Kind in der Trage und 28 Grad im Schatten mehr ist, als es sich
anhört).
Mittlerweile hatten wir schon einige Kilometer auf dem Tacho
und damit wir nicht die ganze Stecke wieder zurück fahren mussten, buchten wir
von unterwegs eine Fähre von Griechenland nach Venedig. Da wir bis zur Abfahrt
noch etwas Zeit hatten, entschlossen wir uns noch einen Abstecher zum Ohridsee nach Nordmazedonien zu machen. Dieser gilt als einer der ältesten und tiefsten Seen Europas und beherbergt Fischarten, welche nur hier vorkommen. Auf dem Weg zurück zur Küste besuchten wir außerdem noch Berat, die Stadt der 1000 Fenster, welche ebenfalls ein UNESCO-Welterbe ist.
Bis zur Abfahrt aus Igoumenitsa verbrachten wir die letzten Stunden am Strand und
gönnten uns zum Abschluss ein griechisches Festmahl.
Der Balkan ist eine echte Alternative zu den üblichen
Reisezielen in Südeuropa. Wir waren jedoch etwas überrascht von den
Menschenmassen und würden deshalb nicht noch einmal im August dorthin reisen.
Das Wichtigste war allerdings die gemeinsame Zeit als Familie und ich kann nur
jeden Vater raten die Chance der Elternzeit war zunehmen.
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Bucht von Kotor |
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Kotor |
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Blick von der Burg |
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Slansko See |
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Durmitor Nationalpark |
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Crno See |
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Đurđevića-Tara-Brücke |
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Tara |
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Klettersteig Durmitor |
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Crnojevica Fluss |
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Hot |
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Skutarisee |
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Virpazar |
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Auf dem Weg nach Koman |
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Straße nach den Regenfällen |
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Fährfahrt nach Fierza |
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Plastik Problem |
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Valbona-Tal |
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Müllentsorgung auf Albanisch |
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Ohridsee - Kirche des heiligen Johann von Kaneo |
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Berat |
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Blick von der Burg |
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Auf dem Weg zur Küste |
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Livadhi Beach |
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