Sonntag, 25. August 2019

Elternzeit 2.1 - Roadtrip durch den Balkan


Von Kroatien aus ging es weiter nach Bosnien und Herzegowina. Auf dem Weg zu den Kravice Wasserfällen wurden wir knapp hinter der Grenze von der Polizei aufgehalten weil wir angeblich zu schnell und ohne Licht gefahren sind (wobei letzteres stimmte). Der Polizeibeamte erklärte mir, dass beides zusammen normalerweise 50 Euro kostet, er mir aber einen "Rabatt" geben kann sofern ich gleich zahle und auf eine Quittung verzichte. Am Ende zahlten wir 10 Euro für das Licht und wurden somit unser erstes Schmiergeld auf der Reise los.
Sozusagen als Ausgleich durften wir, nach einer kurzen Diskussion mit der Security, kostenlos in unmittelbarer Nähe zu den Wasserfällen Campen. Dies hatte vor allem den Vorteil, dass wir am nächsten Morgen vor dem großen Besucheransturm die Wasserfälle ganz allein für uns hatten.
Am nächsten Tag ging es nach einem Zwischenstopp in Pocitelj und einem schweißtreibenden Fußmarsch auf die Burg (seit Kroatien hatten wir eigentlich jeden Tag an die 38 Grad) weiter nach Mostar. Dominiert in Kroatien noch das Christentum, so sind in Bosnien und Herzegowina der Islam, und die serbisch-orthodoxe Kirche die häufigsten Religionen. Und in Mostar haben sich vor allem die Muslime zusammen gefunden und so beeinflusst die arabische Kultur die ganze Stadt, sodass man sich wie in Marakesh fühlt. An jeder Ecke riecht es lecker nach Essen, in den Bars wird Wasserpfeife geraucht und der Imam predigt seine Gebete über die Lautsprecher einer der vielen Moscheen. Irgendwie verrückt so etwas in Europa zu erleben...
Weiter ging es entlang des Bilecko Stausees wo wir einen kurzen Stopp für eine Brotzeit einlegten. Leider war das Ufer des Sees, wie viele andere Orte in Bosnien, komplett zugemüllt und verdreckt. Bei uns in Deutschland (bzw. der EU) ist das Thema Müllverschmutzung (allen voran durch Plastik) ja aktueller denn je. Seitdem wir nach Kroatien allerdings die EU verlassen haben, scheinen die Menschen hierfür überhaupt nicht sensibilisiert. Wie so viele Probleme auf dieser Welt (CO2 Verschmutzung, Klimaerwärmung, (Mikro-)plastik in den Meeren, Artensterben etc.) sind diese nur Global zu lösen und das geschieht meiner Meinung nach noch viel zu wenig. Sowohl die Politiker als auch wir als Verbraucher denken noch viel zu häufig, wenn wir das Problem bei uns im Griff haben, ist es vom Tisch (wir sehen es ja dann auch nicht mehr). Dass dieses Problem aber evtl. im nächsten Land/Kontinent noch sehr akut ist und somit auch uns betrifft, da wir alle auf demselben Planeten leben, ist bei vielen Menschen leider noch nicht angekommen.
Am nächsten Tag ging es noch einmal zurück nach Kroatien in die Hafenstadt Dubrovnik. Sie ist vor allem für Ihre gut erhaltene Altstadt bekannt, welche durch eine imposante Stadtmauer und mehrere Festungsanlagen geschützt ist. Diese eindrucksvolle Szenerie diente auch der Game of Throwns Reihe als Filmkulisse. Nachdem wir wohl Weltweit die einzigen zwei Personen unserer Altersklasse sind, welche noch keine einzige Minute dieser Kultserie gesehen haben, konnten wir bei diesem Thema also nicht mitreden. Trotz dieser Wissenslücke fanden wir die Stadt sehenswert auch wenn sie natürlich zu dieser Jahreszeit maßlos überlaufen war.

Bosnien und Herzegowina

Kravice Wasserfälle





Počitelj








Brückenspringer in Mostar

Sprung aus 19 Metern Höhe

Unesco Weltkulturerbe - Stari most Brücke






Bilecko Stausee

Trebinje 

Hercegovačka Gračanica





Dubrovnik






















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