Jeder, der einmal nach Kambodscha reist, sollte sich zunächst mit der Geschichte dieses Landes auseinandersetzen. Es wurde vor allem durch zwei einschneidende Ereignisse zu einem der meist gebeutelsten Länder der Welt. Zum Einem wurden über Ostkambodscha während des Vietnamkrieges insgesamt 2,7 Mio Tonnen Bomben abgeworfen, um die Transportwege der Vietcong abzuschneiden, was 200.000 unschuldigen Menschen das Leben kostete (über Japan wurden zum Vergleich während des gesamten zweiten Weltkrieges 2 Mio Tonnen Bomen abgeworfen).
Fast zeitgleich herrschte im Land selbst ein jahrelanger Bürgerkrieg, welcher 1975 mit der Eroberung von Phnom Penh durch die Roten Khmer beendet wurde. Die Freude der Bevölkerung über das Ende des Bürgerkrieges währte jedoch nicht lange, denn der schlimmste Völkermord seit dem Holocaust sollte dem Land noch bevorstehen.
Der Anführer der Roten Khmer, Pol Pot, wollte die Gesellschaft während seines Terrorregimes mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführen. Sein Ziel war es, die Lücke zwischen Stadt und Land zu beseitigen, indem er das Bauerntum stärkte und alles Städtische zerstörte. Binnen weniger Tage wurden Krankenhäuser, Schulen oder auch Banken geschlossen und die gesamte Stadtbevölkerung in sogenannte Arbeitslager auf dem Land deportiert. In diesen Gefangenenlagern mussten sie bis zu zwölf Stunden am Tag unter menschenunwürdigen Bedingungen auf den Reisfeldern arbeiten und jeder Schritt wurde überwacht, sodass man stets um sein Leben fürchten musste. Die meisten Menschen starben in diesen Arbeitslagern an der fehlenden medizinischen Versorgung, Überarbeitung sowie Nahrungsmangel, denn der größte Teil des Ernteertrages wurde an die Soldaten oder nach China, im Tausch mit Waffen, abgeführt.
Die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurde ermordet und jeder, der im Verdacht stand die Regierung zu sabotieren (oder auch nur eine zu helle Hautfarbe hatte), wurde bei sogenannten Massensäuberungen "entfernt". Zunächst wurden die Betroffenen in Gefängnisse, wie das Tuol-Sleng (Codename S-21) bebracht, wo sie unter Folter gezwungen wurden ein Geständnis über eine Tat, welche sie nie begangen hatten, abzulegen. Von den schätzungsweise 20.000 Insassen überlebten nur sieben Personen dieses Foltergefängnis. Nach einer Inhaftierungszeit von 2-7 Monaten wurden die Gefangenen mit Bussen auf das nahegelegene Killing Field von Choeung Ek gebracht um dort in Massengräbern hingerichtet zu werden. Ihnen wurden die Augen und Hände verbunden und sie mussten sich vor die ausgehobenen Gruben knien. Um Munition zu sparen wurden Ihnen mit Spaten oder anderen Gegenständen die Köpfe eingeschlagen oder ihnen wurde die Kehle durchgeschnitten. Um sicher zu gehen, dass keiner mehr lebte und um den Verwesungsgestank zu überdecken, wurden ätzende Chemikalien in die Massengräber geschüttet. Kleinkinder wurden an den Beinen gepackt, gegen einen Baum geschleudert und anschließend wie Müll in die Grube geworfen. In Choeung Ek wurden 17.000 Menschen hingerichtet und noch heute kommen Knochen und Kleidungsreste aus der Erde zum Vorschein.
Die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurde ermordet und jeder, der im Verdacht stand die Regierung zu sabotieren (oder auch nur eine zu helle Hautfarbe hatte), wurde bei sogenannten Massensäuberungen "entfernt". Zunächst wurden die Betroffenen in Gefängnisse, wie das Tuol-Sleng (Codename S-21) bebracht, wo sie unter Folter gezwungen wurden ein Geständnis über eine Tat, welche sie nie begangen hatten, abzulegen. Von den schätzungsweise 20.000 Insassen überlebten nur sieben Personen dieses Foltergefängnis. Nach einer Inhaftierungszeit von 2-7 Monaten wurden die Gefangenen mit Bussen auf das nahegelegene Killing Field von Choeung Ek gebracht um dort in Massengräbern hingerichtet zu werden. Ihnen wurden die Augen und Hände verbunden und sie mussten sich vor die ausgehobenen Gruben knien. Um Munition zu sparen wurden Ihnen mit Spaten oder anderen Gegenständen die Köpfe eingeschlagen oder ihnen wurde die Kehle durchgeschnitten. Um sicher zu gehen, dass keiner mehr lebte und um den Verwesungsgestank zu überdecken, wurden ätzende Chemikalien in die Massengräber geschüttet. Kleinkinder wurden an den Beinen gepackt, gegen einen Baum geschleudert und anschließend wie Müll in die Grube geworfen. In Choeung Ek wurden 17.000 Menschen hingerichtet und noch heute kommen Knochen und Kleidungsreste aus der Erde zum Vorschein.
Bis zum Ende ihrer Herrschaft 1978 fielen den roten Khmer nach den verbreitetsten Schätzungen etwa 1,7 bis 2,2 Millionen Kambodschaner zum Opfer, was ein-drittel der Gesamtbevölkerung ausmachte!
Gerade als Deutscher ist es schwierig zu verstehen wie ein solcher Völkermord nach dem dritten Reich noch einmal geschehen konnte. Umso absurder ist die Tatsache, dass die roten Khmer selbst nach ihrem Sturz durch die Vietnamesen von vielen westlichen Mächten wie Amerika oder auch Deutschland akzeptiert und sogar unterstützt wurden.
Geschehenes kann man nicht rückgängig machen, aber wie unsensibel die Kambodschaner heute mit ihrer Geschichte umgehen finde ich sehr bedenklich. Wenn einem in Phnom Penh mehrere Tuck-Tuck-Fahrer euphorisch, mit einem Grinsen im Gesicht, fragen, ob sie einem zu den Schießständen fahren sollen um dort sinnlos in der Gegend rumzuschießen, bezweifele ich doch sehr, dass sie aus der Vergangenheit überhaupt etwas gelernt haben...
For all my english speaking friends: it's pretty hard for me to translate this post, so for those who are interested in the history of Cambodia under the Khmer Rouge regime i would advise you to read this article:
http://en.m.wikipedia.org/wiki/Khmer_Rouge
Tuol Sleng Gefängnis (Codename S-21) - Tuol Sleng Prison (code name S-21) |
Verhaltensregeln für Gefangene - behavioral code for prisoners |
Gedenkstupa Choeung Ek - memorial stupa Choeung Ek |
killing tree |
königliche Residenz Phnom Penh - royal palace Phnom Penh |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen