Samstag, 9. Juni 2012

Vietnam - Neues Land, altes Chaos

Nach Lima, Bali, Manila und Bangkok sind wir, was Verkehrschaos angeht, mittlerweile einiges gewöhnt. Auf das, was uns allerdings in Hanoi erwartete, waren selbst wir nicht gefasst. Falls es in Vietnam offiziell so etwas wie Verkehrsregeln geben sollte, werden diese von niemanden eingehalten. Waren es in Lima hauptsächlich Autos, welche die Straßen verstopften, sind es in Hanoi tausende Roller die zum gleichen Ergebnis führen. Dies geht so weit, dass der komplette Gehweg mit Rollern vollgestellt ist und man als Fußgänger gezwungenermaßen auf die Straße ausweichen muss. Da man in der Kette LKW-Auto-Roller-Rikscha-Fahrrad als Fußgänger jedoch das schwächste Glied ist, muss man höllisch aufpassen nicht überfahren zu werden. Auch die Lärmbelastung durch hupende Roller, schreiende Verkäufer oder überall laufende Fernseher ist in dieser Stadt unvorstellbar hoch!
Nach zwei Tagen war unser Stresspegel schließlich so gestiegen, dass wir entschlossen am nächsten Tag einen Tagesausflug zu den Tam Coc-Höhlen zu machen. Diese drei Höhlen kann man nur über den Wasserweg mit einem der vielen Ruderboote erreichen. Besonders witzig ist die Technik mit welcher die Einheimischen die Boote antreiben, nämlich entspannt mit den Beinen anstatt den Armen zu paddeln. Abgesehen davon, dass diese Methode weniger anstrengend ist hat sie zusätzlich den Vorteil, dass man mit den Händen gleichzeitig einen Sonnenschirm oder das Handy halten kann. Trotz dutzender Boote zu Stoßzeiten ist die Aussicht auf die steil aufragenden Kalksteinfelsen und Reisfelder sehr beeindruckend.
Doch auch in der Stadt merkte man schnell, dass man in einem neuen Land angekommen war, was vor allem an dem für Vietnam typischen kegelförmigen Hut lag, welchen hier vor allem die Frauen tragen. Sie sind es auch meist, welche auf einem Bambusgestell oder einem klapprigen Fahrrad auf den Staßen Obst und selbstgemachte Leckereien verkaufen und so ein wenig Tradition in der modernen Stadt versprühen.
Die Vietnamesen sind ein sportbegeistertes Volk und an vielen öffentlichen Plätzen gibt es sogar Badmintonplätze welche von alt und jung genutzt werden. Doch DIE Volkssportart, wenn man sie so nennen kann, ist Schwunggymnastik! Doch hier geht dazu keiner in ein Yoga- oder Pilatesstudio da es so etwas erstens nicht gibt und sich zweitens eh keiner leisten könnte. In Vietnam geht man dazu einfach auf die Straße oder an belebte Plätze (man will ja zeigen was man hat;-) und schüttelt, rüttelt und stretcht was das Zeug hält. Als Außenstehender kann man sich sowohl über die Schlafanzug ähnelnde Kleidung, wie auch über die irrwitzigen Bewegungen schlapp lachen. Selbst wir als Sportwissenschaftler haben die meisten der "Übungen" noch nie gesehen und deren Sinn nicht verstanden, haben uns aber köstlich amüsiert.
Für uns ging es am nächsten Tag mal wieder mit dem Nachtzug in die nördlich gelegene Bergregion rund um Sapa.

After Lima, Bali, Manila and Bangkok we were already used to traffic chaos but Hanoi blasted our expectations. If there is something like traffic rules in Vietnam, nobody cares about it. The streets are stuffed by hundreds of scooters and even the walkways are full of them so you have to toe on the street if you want to walk around. Also the noise of the city is incredible and after two days we were so stressed that we decided to make a day trip to Tam Coc.
You can reach the Tam Coc caves only by water which is no problem because there are dozens of boats provided. Especially the technique how the locals row their boats is strange (they row with their legs instead of their arms). The landscape with the steep chalk cliffs and the surrounding rice fields is just outstanding.
Even in the city you notice soon that you are in a different country because of the typical vietnamese coned huts that especially women wear. You can see them selling fruits and homemade dainties from a traditional bamboo frame or a ramshackle old bicycle on the streets.
The vietnamese are a very sporty folk and on public places you can actually find badminton courts. But the #1 sport is gymnastic. Instead of going in a yoga-studio the people just go on the street and do their "workout". Most of the exercises doesn't make sense at all but it's very funny to watch the people.
The next day we took the night train once more to get to the hilly north of vietnam.


erst einmal das Chaos aus einem Cafe bestaunen - watching the chaos out of a cafe


Obstverkäuferin - fruit vendor


Roller auf dem Gehweg - scooter at the walkway


Not macht erfinderisch - necessity begets ingenuity

neuer Rekord: fünf!!! - new record: five!!!





darunter ist ein Fahrrad:-) - under it is a bicycle:-)


keine Verkehrsregeln - no traffic rules




Suchbild: finde den Hund! - find the dog!

Ho Hoan Kiem Lake


Thap Rua temple







Schwunggymnastik - gymnastic

auch die Herren! - also the men!




Literaturtempel - literature temple









Strassenfriseur - street barber




Hoa Lu


Ding temple






Le temple


Tam Coc


man beachte die Technik! - watch the technic





Tam Coc Höhle - Tam Coc cave












Dom Hanoi
Nachtrag: 
Als wir später ein weiteres Mal in Hanoi waren, haben wir uns noch das Mausoleum von dem größtem Staatshelden Vietnams, Ho Chi Minh angeschaut. Wir haben es uns weniger wegen des aufgebahrten Leichnams, sondern vielmehr wegen des strickten kommunistischen Prozederes, dass man bei der Besichtigung durchlaufen muss, angeschaut. Überall laufen Soldaten herum und achten darauf, dass man währenddessen nicht spricht, in einer Reihe geht und die korrekte Haltung annimmt. Es grenzt dabei schon an Sarkasmus, dass dies Ho Chi Minhs letzte “Ruhestätte” sein soll und ihn jeden Tag hunderte Menschen betrachten (sein eigentlicher Wunsch war es nach dem Tod eingeäschert und in Nord-, Mittel-, und Südvietnam verteilt zu werden).
Ho Chi Minh Mausoleum



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