In Toronto schnorrten wir uns weiter durch Kanada. Dieses Mal durften wir im riesigen Haus der Hodgkins (Freunde von Imkes Familie) direkt am Queens Park wohnen. Durch die zentrumnahe Lage konnten wir auch gleich den Kensington Market (angesagtes Hippie Viertel) und Chinatown zu Fuß erkunden. Was einem gleich zu Beginn auffällt ist, dass diese Stadt unglaublich multikulturell ist. Über 50% der Einwohner stammen nicht aus Kanada und mit diesem Wert hat Toronto nach Miami den zweithöchsten Ausländeranteil auf dieser Erde. Am Abend haben wir uns schick gemacht (oder besser: so schick wie es eben geht wenn wir auf reisen sind) und sind ins Royal Ontario Museum gegangen. Jeden Freitag in den Sommermonaten wird Torontos größtes Museum nämlich in eine Disco verwandelt (inkl. Dj, Live-Band, Lichteffekten, Tanzfläche, Bars und Essensständen). Es ist ziemlich cool mit seinem Rum-Cola zwischen den Dinosaurierskeletten zu schlendern und zwischen Essen aus den verschiedensten Kulturen zu wählen. Einfach eine klasse Idee, die sich München ruhig mal abschauen könnte (dann würde zumindest ich öfter ins Museum gehen).
Da die Welt und insbesondere Kanada gar so klein ist, haben wir uns am nächsten Abend mit meiner Schulfreundin Matanja getroffen, welche hier gerade ihren Doktor macht und sind in einen richtig coolen Jazz & Blues Club namens "The Rex" gegangen. Matanja und ihr Freund waren dann auch so nett uns ihre Räder zu leihen und so konnten wir die Stadt am nächsten Tag auf zwei Rädern erkunden. Zunächst ging es mit der Fähre auf die Toronto Islands, auf denen es einige nette Wege und vor allem einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt gibt. Wieder auf dem Festland angekommen fuhren wir Richtung St. Lawrence Market und (laut National Geographic No. 1 Food Market in the World) und kauften einige Leckereien zum Abendessen ein.
Nachdem wir unser Weihnachtsgeschenk, auf dem Olympiaturm Essen zu gehen, immernoch nicht eingelöst haben, holten wir es einfach gleich hier nach. Und was eignet sich besser als das Wahrzeichen Torontos, der 553m hohe CN Tower (immerhin von 1975 bis 2007 das höchte Gebäude der Welt). Wie ihr in dem Video seht ist die Aufzugsfahrt nichts für Menschen mit
Höhenangst da der Schacht mit einer Glaswand ausgestattet ist. Änlich wie in München rotiert auch hier das Restaurant und somit bekamen wir nicht nur exquisites Essen serviert sondern auch einen 360 Grad Blick auf Toronto.
Am nächsten Tag machten wir uns auf zu einem zwei-Tages-Trip zu den nahegelegenen Niagarafällen. Direkt an der Grenze zu den USA stürzen die Fälle auf der amerikanischen Seite 21m und auf der kanadische in einer Hufeisenform 52m in die Tiefe. Trotz der Touristenmassen und der Las Vegas änlichen Stadt sind die Wasserfälle spektakulär und interessant wenn man sich etwas mit der Geschichte auseinandersetzt. Als vor 20.000 Jahre die hier verorteten Gletscher zu schmelzen begonnen, wurden unvorstellbare Massen an Wasser freigesetzt. Dieses Schmelzwasser formte über tausende von Jahren die heutige Schlucht und die Abbruchkante, über die die Niagarafälle stürzen. Doch die Fälle waren damals nicht dort wo wir sie heute bestaunen können. Vor dem Bau des Staudamms wanderten die Niagarafälle durch Errosion der Abbruchkante jedes Jahr 1m flußaufwärts. Da heutzutage ein Großteil des Niagraflusses zur Energiegewinnung abgezwackt wird hat sich diese Wanderrung jedoch auf 10cm reduziert. Dennoch zählt der Niagara River auch heute noch zu den wildesten Flüssen der Welt was man vor allem an dem schmalen Stück nach den Fällen Namens White Water mit der höchsten Wildwasserklasse 6 bestaunen kann. Mit steigender Bekanntheit der Fälle Mitte des 19. Jahrhunderts begannen wagemutige Menschen die Niagarafälle auf ihre eigene Art und Weise zu erkunden. Zunächst überboten sich Artisten mit spektakulären Drahtseilvorstellungen über die Fälle, bevor kurz danach der erste Mensch die Fälle in einem Holzfass zu bezwingen versuchte. Trotz des tödlichen Ausgangs gab es in den Folgejahren ettliche Nacharmer, von denen es hin und wieder einer überlebte. Eine der spektakulärsten unfreiwilligen Niagaraüberquerungen war sicherlich die des kleinen Roger Woodward. Nach einem Bootsunglück auf dem obereren Niagara River wurde der siebenjährige nur mit einer Schwimmweste bekleidet über die Wasserfälle getrieben und überlebte wie durch ein Wunder unbeschadet. Wir haben uns den Fällen lieber mit dem Boot von "unten" genähert und bekamen eine richtige Dusche verpasst (siehe Videos).
Nachdem ich die letzten drei Jahre an meinem Geburtstag nie in München war, wurde auch in diesem Jahr diese Tradition beibehalten. Den Vormittag verbrachten wir noch an den Niagarafällen und fuhren am Nachmittag zurück nach Toronto, wo wir mit den Hodkins zum Abendessen gegangen sind. Dank Skype, Facebook und Whatsapp sind aber trotzdem alle Geburtstagwünsche angekommen:-)
Unser nächster und gleichzeitig letzter Stop wird New York City!
Parlament Ontario
University Avenue
Kensington Market
Royal Ontario Museum (ROM)
Rainbow Bridge
Niagarafalls & Ausflugsboot
behind the falls
Amerikanische Seite
beleuchtete Fälle
White Water Walk
Toronto - Dundas Square
CN Tower
Wild Mushroom Bruschetta &
Heirloom Tomato Salad with Feta Cheese
Roast Supreme of Chicken with Truffle Beurre Blanc